Ausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“
29.04.2019 bis 15.05.2019 0:00 Uhr
Eröffnung am 29. April um 19 Uhr in der Ulmer Volkshochschule.
Die Ausstellung der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) wird anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen von der ig mittendrin ulm organisiert. Die ig mittendrin ist ein Zusammenschluss von Ulmer Organisationen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit und von Selbsthilfegruppen. Auch das Selbsthilfebüro KORN gehört der ig mittendrin an.
Kranke und behinderte Menschen gehören zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche »Volksgemeinschaft«. Bis zu 400 000 Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200 000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet. Allein in Ulm wurden zwischen 1934 und 1945 über 1100 Frauen und Männer zwangsweise sterilisiert. Mindestens 150 Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistiger Behinderung wurden im Rahmen der NS-»Euthanasie« ermordet.
Die Ausstellung nimmt die Frage nach dem Wert des Lebens als Leitlinie. Sie erzählt die Geschichte von Ausgrenzung, Zwangssterilisationen und Massenmord, beschäftigt sich mit Opfern, Tätern, Tatbeteiligten und Opponenten und fragt schließlich nach der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute. Exemplarische Biografien ziehen sich durch die gesamte Ausstellung.
Die ig mittendrin möchte mit der Eröffnung der Ausstellung einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion leisten.
Veranstaltungsort:
vh Ulm Einsteinhaus